Samstag, 24. Dezember 2011

Krankenhausgeschichten...

Etwas, das uns gezeigt hat, dass es tatsächlich einen Unterschied zw der deutschen und der tansanischen Kultur gibt: Wie bei unserer kleinen Christmasparty letzten Sonntag.
unsere Drillinge :)
Eingeladen haben wir ein Ehepaar, dass aus den Philipienen/USA kommt, die afrikanische Predigerfamilie und einen andere Afrikanischen Freund.
Der Afrikanische Freund ist gar nicht gekommen, die Frau vom Prediger ist nach zwei Stunden gekommen und hat gemeint, dass sie gedacht haben, dass wir es bei ihr  machen... Sie hat jetzt für 11 Leute essen gekocht und wartet auf uns. Wir haben uns sehr gewundert, wie man darauf kommt, dass wir uns bei ihr einladen und ein paar andere auch.
Es war ein sehr lustiger Abend... Eigentlich waren wir schon mit unserem Essen voll, da wir natürlich ziemlich viel gemacht haben, aber wir sind natürlich noch mit zu der Familie gegangen. :)
eins meiner Lieblingskinder :)


Wir waren schon lange nicht mehr so voll wie an diesem Abend, ich hab einen halben Chapati in meine Tasche gesteckt, und anschließend hatte 50%, von vier, Durchfall und die andere hälfte hat sich schlappgelacht...^^ :)

Diese Woche war unsere erste Woche auf Station war sehr spannend. Natalie ist auf der Frauen- und Kinderstation und ich bin auf der Männerstation, wir haben jedoch auch einige Kinder, da bei diesen die Väter dabei sind und sich um die Kinder kümmern.
Die Pflege wird hier komplet von den Angehörigen übernommen, einer ist immer dabei und schläft Nachts auch unter dem Bett.
Die meisten Patienten sind Unfälle mit Brüchen, Malaria ist eine andere häufige Erkrankung, die bei uns im Krankenhaus behandelt wird.
An einem Tag kam ein Junge, ca. sieben Jahre alt, er ist auf seinen Kopf gefallen und er war ganz schön demoliert und verschoben. Nach dem Röntgen hat sich aber herausgestellt das er keine Blutungen oder sonstige Dinge hat und so durfte er am nächsten Tag wieder heim.
Nicht jeder darf leider so schnell nach Hause, einige, die ein Bein gebrochen haben, müssen meist über ein Monat im Bett liegen. So auch drei "meiner" Kinder.

Eine andere Frau, die auch ein paar mal zu der morgendlichen Andacht kam, war Schwanger. Wir haben noch nie eine Frau gesehen, die so einen dicken Bauch hatte. Schnatterle hat schon zu ihr gemeint, dass sie bestimmt Zwillinge bekommt. Eines Morgends hat Schnatterle sich gewundert, warum auf der Wochenstation so viel los ist. Dann hat sie erfahren, dass diese Frau in der Nacht per Kaiserschnitt drei Babys bekommen hat. Ein Mädchen und zwei Jungs... :)
Kinder sind hier ein großer Segen und so war die Freude sehr groß, dass sie gleich drei bekommen hat... In Deutschland würde man die Hände über den Kopf schlagen und an die viele Arbeit denken.;-)

Eure Natalie und Möhre
(Verfasser: Möhre)

Freitag, 16. Dezember 2011

Überraschung

Hey ihr Lieben,

für alle, die es noch nicht wissen.
Am Montag Abend kam Dr. Rocero zu uns und hat uns unsere Arbeitserlaubnisse gebracht. Eigentlich wollten wir mit den Unterlagen, die wir vor kurzem nach Dar es Salam geschickt haben, nur unser Volunteer Visum beantragen, damit wir hier in Tansania blieiben können. Aber jetzt können wir mit diesem Visum endlich im Krankenhaus beginnen.
Gestern war unser erster Arbeitstag und er war echt toll. Natalie hat jetzt erstmal auf der Frauenstation begonnen und ich auf der Männerstation.
Schnatterle hat dann an dem Vormittag auch schon ihr erstes Kind zur Welt gebracht. :)

Das nächste mal schreiben wir wieder mehr.

Eure Natalie und Möhre
(Verfasser: Möhre)

http://www.youtube.com/user/MoehreAndi

Montag, 12. Dezember 2011

Es ist vollbracht...

„Es ist vollbracht, die Schnatterle hat ihre Haare gemacht“ (Zitat von Möhre)
Ja, ein großer Wunsch wurde wahr :-)
Am Sonntagmorgen sind Möhre und ich sehr früh aufgestanden um nach Kigoma zu fahren mit dem Ziel: eine afrikanische Frisur.
Die erste Strähne
Alle, die diesen Wunsch auch haben sei gesagt: 1. Sehr schmerzhaft 2. Man braucht sehr sehr viel Zeit….ABER es lohnt sich!!! Ist vielleicht vergleichbar mit einer Geburt;-) wenn man das Erebnis (Baby oder eben die Haare)sieht, hat man alle Schmerzen vergessen. 6 Stunden lang hatte es gedauert, das war ein echtes Erlebnis!
Beim Mittagessen


Der Höhepunkt war das gemeinsame Essen. Wir waren 10 Frauen in dem Haar Salon, alle wurden zum Essen eingeladen. Ugali, Fisch und Bohnen wurden extra für uns gekocht. Wir saßen alle auf dem Boden, in mitten den Haarbüscheln. Ich wunderte mich, dass keiner mit dem Essen anfing, bis mir dann erklärt wurde, dass ich beten solle, quasi als Ehrengast. Das war das erste Mal, dass Möhre und ich ganz traditionell in der Öffentlichkeit mit der rechten Hand, alle aus einer Schüssel gegessen hatten. Und ich glaube wir haben die Feuerprobe bestanden ;-) Auf alle Fälle haben wir neue Freunde gewonnen! Eigentlich wollten wir nur eine afrikanische Frisur und bekamen, leckeres Essen und neue Freunde gratis dazu :-)
 Liebe GrüßeMöhre & Natalie
(Verfasser: Natalie)

Es dauert noch ein bißchen

Kurz vor Schluss
Es ist vollbracht :)


Sonntag, 11. Dezember 2011

Wir brauchen eure Hilfe

Hey ihr Lieben

Ich hoffe, es geht euch auch so gut wie uns und ihr genießt den Schnee... Vor kurzem hab ich nachts geträumt, dass es hier bei uns im Heri Hospital auch schneien würde... :) Aber das war nur ein Traum.

Seid einigen Tagen kommen immer mehr Menschen zu uns und fragen nach Geld.
Die meisten wollen es für das Schulgeld ihrer Kinder.
Hier in der Umgebung gibt es Schulen für die unteren Klassen. Aber wenn es dann weiter gehen soll, müssen die Eltern viel Geld aufbringen, damit sie ihre Kinder in Internate schicken können.
Diese weiterführenden Schulen sind aber sehr wichtig um später bessere Berufschancen zu haben
Wir vier Freiwilligen möchten gerne Familien unterstützen, in denen nur ein Elternteil arbeitet und die nicht genügend Geld für das Schulgeld aufbringen können.

Der Vater, einer solchen Familie, ist ein guter Freund von uns. Als wir das erste mal zu Heri Hospital gefahren sind, hat er uns auf der Hälfte der Strecke abgeholt.
Neema mit ihren vier Kindern
Vor ein paar Tagen kam er auf uns zu und hat uns um 200 000 Schilling gebeten, damit er die Schulbücher von seinem Sohn bezahlen kann. Das sind umgerechnet knapp 100€. Er hatte das Geld schon angespart, aber dann ist seine Schwiegermutter gestorben und seine Frau hat das Geld gebraucht um die Beerdigung zu bezahlen.

Eine weitere tragische Geschichte ist von einer Frau mit Namen Neema, die oben im Dorf wohnt. Neema ist 26 Jahre alt, hat vier Kinder und ihr Mann hat sie verlassen. Das Haus, in dem sie wohnen ist nur gemietet und einen Garten, in dem sie etwas anpflanzen kann, hat sie nicht.

Ein Ehepaar aus Australien, das hier im Heri Hospital gearbeitet hat aber vor kurzem wieder gegangen ist, hat ihr eine Nähmaschine gekauft. Außerdem haben sie ihr einen Nähmaschinen-Kurs für drei Monate bezahlt.
Schlafbereich

Uns hat Neema, mit Hilfe einer Frau, die Englisch kann, nun einen Brief geschrieben und gefragt, ob wir ihr eine Nähmaschine kaufen können. Wie sich herausgestellt hat, hat sie aus lauter Verzweiflung, weil sie weder etwas zu essen hat noch die Miete bezahlen konnte, die Nähmaschine verkauft. Mit dem Geld hat sie dann ein Fahrrad gekauft, dass sie nun vermietet. So hat sie wenigstens ein kleines Einkommen um die Miete zu bezahlen.

Damit sie etwas zu essen kaufen kann, hat sie die ganze Kleidung ihrer Kinder verkauft.
Einen Stuhl, Tisch oder Bett kann man bei ihr im Haus auch nicht finden.
Heute haben wir uns dann entschlossen, auf dem Markt Reis, Ugali, Bohnen, Tomaten, Ananas und Bananen für sie zu kaufen, damit sie wenigstens für die nächsten Tage etwas hat und die Kinder nicht hungern müssen. Außerdem haben wir auch etwas Kleidung und Schuhe gekauft. Für alles haben wir etwa 40 000 Schilling bezahlt (nicht mal 20€).
So kann es aber bei ihr nicht weiter gehen. Deshalb haben wir ihr die Aufgabe geben, zu überlegen was sie gerne machen möchte um Geld zu verdienen und wie wir ihr am besten helfen können. Ein Idee wäre, dass wir ihr Ziegen und Hühner kaufen, die sie dann später auf dem Markt verkaufen könnte.

unsere Einkäufe
Wie ihr seht, herrscht hier oft große Not und wir möchten den Menschen gerne helfen, damit sie ihre Kinder auf gute Schulen schicken können oder damit sie überhaupt überleben können.
Gerade in Deutschland in der Adventszeit geht es uns gut, wir gehen auf den Weihnachtsmarkt und kaufen viele Geschenke für unsere Lieben, damit sie sich an Weihnachten darüber freuen. Diese Menschen hier in Afrika brauchen nicht viele Geschenke um sich zu freuen. Sie freuen sich, wenn sie überleben können und jeden Tag etwas zum Essen haben.

Aus diesem Grund möchte ich euch bitten, uns etwas Geld zu spenden, damit wir den Menschen hier helfen können. Wir selbst haben dieses Geld nicht und deswegen würden wir uns sehr freuen, wenn ihr etwas geben würdet.

Eure
Möhre

Wer gerne etwas spenden möchte, kann sich bei mir per mail melden. moehremiriam@web.de

Montag, 5. Dezember 2011

Pole sana

Hallo ihr Lieben,

Pole sana (Entschuldigung), dass wir so lang nichts mehr geschrieben haben, aber es gibt nicht viel neues.
Wir haben jetzt unser Volunteer Visum und das bedeutet, dass wir jetzt da bleiben dürfen. Mit unserer Arbeitserlaubnis für das Krankenhaus wird wohl noch eine Weile dauern...

Die Arbeit am Container beenden wir so langsam. Schnatterle ist jetzt am zählen und ich muss meine Instrumente noch alle sortieren und dann bin ich auch fast fertig... :)
Schnatterle beim Haare waschen
Aber dafür kam vor kurzem der neue Container aus Dänemark....... Da gehts dann auch bald dran. :) Freude kommt in uns auf, wenn wir daran denken. :P

Die Bücherrei, die die zwei anderen Mädels machen, ist auch bald fertig, sie brauchen nur noch mal einige Karten für die Bücher, dann gehts dort auch an die Eröffnung.

Mama Carol (das Ehepaar aus Australien) ist wieder zurück geflogen, nach 17 Monaten im Heri Hospital.
Sie hat uns schon ein paar sms geschrieben, dass sie die Kinder hier sehr vermisst und am liebsten wieder kommen möchte. :)
Von ihr haben wir dann auch einige Sachen geerbt, wie die ganzen Bücher und Bastelsachen für die Kinder (Naja, am meisten hat bis jetzt Natalie gebastelt...;) ) und meine heiß geliebte Nähmaschine.... :) Zur Zeit nähe ich eine Tasche, aber ich hab es doch tatsächlich hin bekommen, schon zwei Nähnadeln zu zerbrechen und jetzt muss ich warten, bis wir wieder nach Kigoma fahren und ich neue kaufen kann... :)

Natalie und ich sind grad dabei, unseren Urlaub zu planen, oder zumindest, wie wir nach Arusha kommen.
Sarah und Madeleine wollten vor ein oder zwei Wochen in eine Stadt fahren, die am Viktoria See ist, sie sind aber leider nicht bis dorthin gekommen, weil die Straßen so schlecht waren und für den ersten Abschnitt, der eigentlich 1-1,5 Stunden dauert, haben sie 6 Stunden gebraucht. Als wir zusätzlich gehört haben, dass um Weihnachten gerne die Busse überfallen werden, haben wir beschlossen, die 2-3 Tage mit dem Zug nach Dar es Salaam zu fahren und von dort mit dem Bus nach Arusha.
Eigentlich wollten wir ja die zwei Nächte, während der Zugfahrt, in der dritten Klasse verbringen, aber nun haben wir doch beschlossen, in der ersten Klasse zu fahren, in der es pro Kabine zwei Betten gibt... Mal schauen, wie viele in einer Kabine sind...^^ Bestimmt keine zwei... :)
Unsere Kinder
Wir werden euch davon sicher berichten.

Am Heilig Abend werden wir dann in Dar es Salaam ankommen und dort für ein paar Tage bleiben. Spätestens Dienstags oder Mittwochs geht es nach Arusha weiter und Donnerstags sehen wir dann endlich unsere Männer wieder... :) Darauf freuen wir uns schon sehr und zählen die Tage und Wochen bis dahin.

Weihnachten in Deutschland vermissen wir schon ganz schön, die schönen Weihnachtsmärkte und danach heim zu kommen und mit einem dicken Pulli und einer Tasse heißen Tee an der Heizung zu sitzen und das Wetter zu beobachten...
Letzte Nacht habe ich geträumt, dass hier bei uns im Heri ein bisschen Schnee liegt... :)

Liebe Grüße
Natalie & Möhre
(Verfasser: Möhre)