Sonntag, 26. Februar 2012

Zwischenseminar...

Hallöchen ihr Lieben,

jetzt ist es schon wieder eine Weile her, dass wir euch geschrieben haben.

Jetzt im Februar hatten wir unser Zwischenseminar auf dem Gelände in der Ost-Zentral Division in Nairobi.

Am 2.2 begann unsere Reise nach der Arbeit. Zu dritt (Sarah, Schnatterle und ich) sind wir mit dem Taxi nach Kigoma gefahren. Dort haben wir uns zwei Zimmer genommen, natürlich hatten wir kein Bad im Zimmer und das Gruppenklo war ein Loch... :) Aber für eine Nacht ging es.

Am nächsten morgen ging es mit dem Bus um sechs Uhr los.
Nacht im Bus
Schon nach knappen zwei Stunden hieß es anhalten und aussteigen da unser Bus ein Problem hatte und er repariert werden musste. Nach einer Stunde ging es wieder weiter.
Da es in den letzten paar Tagen nicht geregnet hatte und es keine geteerten Straßen gibt, war es ziemlich staubig.
Bis zur Mittagspause sind wir noch zwei bis dreimal stehen geblieben. Einmal haben sie zwei Sicherheitsgurte abgeschnitten, die sie zum reparieren gebraucht haben. Aber es hat nicht wirklich geholfen. :)
In Kibondo (Stadt, in der immer Mittagspause ist) sind wir 2-3 Stunden später angekommen wie normal.
Dort standen wir dann wieder über zwei Stunden. Als wir dann endlich losgefahren sind, haben wir gedacht, jetzt können wir durchfahren bis nach Kahama. Pustekuchen, wir haben Afrika nicht mit ein berechnet... Nicht mal fünf Minuten später standen wir wieder. Und dann war es aus die Maus. :) Der Bus konnte nicht mehr weiter fahren.
Aus Kigoma wurde ein neuer Bus angefordert und wir haben die nächsten vier bis fünf Stunden außerhalb vom Bus und im Bus mit warten verbracht. Der Plan war, dass wir mit dem neuen Bus zwei bis drei Stunden weiter fahren. Dort wäre eine Polizeistation gewesen und wenn diese uns erlaubt hätten weiter zu fahren (das Gebiet danach ist in der Nacht sehr gefährlich), dann wären wir irgendwann mitten in der Nacht in Kahama angekommen.
Giraffenpark in Nairobi
Als dann endlich der andere Bus kam, war es schon nach neun abends und wir sind dann nicht zur Polizeistation gefahren, sondern wieder zurück nach Kibondo zur Busstation. Dort hat der Bus den Motor und das Licht ausgemacht und es wurde geschlafen.... :) Die Nacht war ziemlich kurz, zumindest bei mir. Zwei Stunden konnte ich schlafen, dann kam der Mann zurück, auf dessen Platz ich mich hingelegt hatte (ich lag über zwei Sitze). Er hat ziemlich arg gelallt und ich konnte ihn kaum verstehen, der war sowas von dicht. Als ich dann wieder auf meinem Platz saß hat der ganze Bus nur nach Zwiebeln und Alkohol gestunken...
Um sechs Uhr Morgens ging es dann wieder los. Vier Stunden später sind wir endlich in Kahama angekommen. Am Busbahnhof haben wir unser nächstes Busticket gekauft und anschließend sind wir in unser Stammhotel gefahren. Dort haben wir erst mal unseren Staub abgeduscht und uns ausgeruht.

Am nächsten Morgen (Sonntag) ging es um sechs mit dem nächsten Bus weiter nach Arusha. Diesmal lief die Reise fast problemlos. Nur einmal standen wir eine dreiviertel Stunde... :)

Den Montag in Arusha haben wir genossen. Wir waren gut Essen, einkaufen und haben die Bustickets für den nächsten Tag nach Kaijado besorgt.

Es war schön zu sehen, dass unser Bus nach Kaijado (1,5 Studen von Nairobi entfernt, dort sind zwei andere Volunteers von uns) ein kleinerer war (ja Naschi, da wird das Gepäck aufs Dach geladen, wie in den Dokumentationsfilmen aus Afrika...:)). Zu sechst sind wir dort eingestiegen (die zwei Mädels vom Cradle und Madeleine waren auch dabei). Am Grenzübergang, nach Kenia, mussten wir alle aussteigen und uns ein Touristenvisum zu holen.
Anne
Anschließend ging es weiter und die fünf Mädels haben geschlafen. Während ich gestrickt habe, sah ich auf einmal ein Schild auf dem Kaijado aufstand. Nachdem ich dann die Mädels aus ihren Träumen herausgerissen haben, sind wir ausgestiegen und uns haben Anne (unsere Seminarleiterin) und Sabrina (Volunteer im Mädcheninternat in Kaijado) freudig begrüßt.
Gemeinsam ging es auf das Internatsgelände, dass mitten im Masaigebiet liegt. Dort wohnen fast nur Masaimädels die entweder von daheim weggelaufen sind, weil sie beschnitten oder verheiratet werden sollen oder sie wurden mit Hilfe der Polizei heraus geholt und in das Internat gebracht.
Im Haus der zwei Volunteers wartete Jhana (die andere der beiden Volunteers) auf uns und ein wenig später gab es Essen. :)

Nachmittags haben wir eine Führung bekommen. Sobald man durch den Blechzaun geht, kommen die Maseimädels einem entgegen, geben einem die Hand, machen mit dir Backe an Backe und fragen dich wie du heißt. Nach 20-30 Mädels wusste ich nicht mehr, wie irgendjemand heißt. Auf einmal hatte ich drei bis vier Mädels an meiner Hand, die mir das Gelände gezeigt haben. Unterwegs hab ich manchmal einen von den anderen getroffen, die auch umhergeführt wurden.
Es ist sehr schön, wie die Mädchen, die teilweise mit acht Jahren verheiratet (natürlich vorher beschnitten) und vergewaltigt wurden, hier wieder aufleben und ihre Kindheit genießen können.

Am nächsten morgen ging es mit dem Daladala (in Kenia heißen sie Matatu) nach Nairobi. Unterwegs haben wir einen kleinen Zwischenstopp in einem Supermarkt gemacht. Wir Heri Mädels haben dort mal wieder einen kleinen Kulturschock bekommen, weil es so viele Dinge gab. :)

Das Gelände der Division ist auf einem Hügel, der tatsächlich Advent Hill heißt. Das Gelände ist sehr groß... Dort ist Adra Tansania untergebracht, eine Uni, eine Schule und die Division.

Gemeinsam mit den anderen Volunteers haben wir die Auszeit von unseren Projekten genossen. Wir haben über unser Erwartungen geredet, die wir am Anfang hatten, über unsere Probleme und Enttäuschungen, aber auch über unsere Ziele, die wir für die nächsten fünf Monaten haben. Wir haben diskutiert, was wir hier in Afrika noch alles erreichen wollen und was wir nach dem Freiwilligen Jahr machen, wenn wir wieder in Deutschland sind.
Am Freitag hatten wir einen Ausflugstag. Als erstes sind wir in den Giraffenpark gegangen. Dort konnte man die Giraffen mit der Hand füttern und sich abknutschen lassen. :)
Unsere Gruppe... :)


Zum Mittagessen sind wir in ein Einkaufszentrum gegangen. Dort haben wir uns hingesetzt und bevor wir alle saßen, hatten wir fünf bis sechs verschiedene Speisekarten auf dem Tisch (die Tische haben sich mehrere Restaurants geteilt).
Nach dem Essen ging es weiter in ein Freilichtmuseum, Bomas of Kenia. Dort haben wir eine Tanzvorstellung besucht in der unterschiedliche Tänze, von den verschiedenen Kulturen Kenias, aufgeführt wurden. Danach haben wir verschiede traditionelle Wohnstätten angeschaut.
Last but not least waren wir im Einkaufszentrum shoppen... :)

Die Zeit während dem Zwischenseminar war sehr schön und ging viel zu schnell vorbei. Wir hatten eine sehr gute Gemeinschaft. Es wurde viel gelacht und nur deutsch geredet. :)

Auf der Heimreise ging alles gut. Wir hatten keine Probleme mit dem Bus und sind gut in Heri angekommen. :)

Liebe Grüße
Möhre

Mittwoch, 1. Februar 2012

Wieder zurück im Heri

 
Hallo ihr Lieben,

seit fast zwei Wochen sind wir jetzt wieder im Heri, nachdem wir Urlaub hatten und auf Safari (Reise) waren.

Schnatterle hat sich in Nairobi mit Alwyn getroffen und ist mit ihm zu seiner Familie nach Migori (Kenia) gefahren. Dort haben sie fast zwei Wochen verbracht.
Andi und ich in Zanzibar

Ich hab mich mit Andi getroffen, gemeinsam haben wir eine zweitägige Safari gemacht. Wir waren am Lake Manyara und im Ngorogoro Krater. Es ist wunderschön, wenn mal die Vielfalt von Gottes Schöpfung betrachten kann... Da gibt es z. B. die hässliche Hyäne, den faulen Löwen und das dicke Flusspferd, die dummen Knus, die hinter den Zebras herlaufen müssen, da sie den Weg nicht selber finden würden.
Anschließend sind wir nach Dar es Salaam gefahren. Dort hab ich einen kleinen Kulturschock bekommen, als wir in einem Supermarkt waren und es dort Ü-Eier, Mandel-Butter-Stollen (es stand wirklich alles auf Deutsch dran), Schwarzbrot und Alpro Sojamilch gab... :)
Am nächsten Tag ging es mit der Fähre nach Zanzibar... Unser Hotel war traumhaft schön... Es gab morgens, mittags und abends großes Buffet. Außerdem waren wir jeden Tag an der Poolbar etwas trinken.
An einem Tag sind wir in den kleinen Nationalpark auf Sansibar gegangen. Dort gab es Affen, die die nur auf Sansibar heimisch sind. Dann haben wir eine Spicetour gemacht und alle möglichen Gewürze und Früchte gesehen. Am Ende haben wir in die Inselhauptstadt Stone Town besucht.
7 Stunden.... :)
An einem weiteren Tag sind wir Hochseeangeln gegangen. Aber anstatt Fische zu fangen, haben wir sie gefüttert und sind über der Reling gehangen. :)

Die letzten zwei Tage unseres Urlaubes haben wir zu viert (Natalie, Alwyn, Andi und ich) gemeinsam in Arusha verbracht. Bevor unsere Jungs wieder zurück geflogen und wir zwei in den Bus eingestiegen sind.

Im Heri ist fast alles beim alten. Dr. Oster ist aus Dänemark gekommen (er kommt jedes Jahr im Frühjahr für drei Monate) und er hat zwei Medizinstudentinnen mitgebracht, mit denen wir uns gut verstehen.
Ergebnis... :)
Schnatterle hat im OP angefangen und ihr gefällt es da sehr gut. Ein paarmal durfte sie schon bei der OP assistieren und sie ist darin sehr gut. :)
Ich bin wieder auf der Männerstation, aber ich hoffe, dass ich demnächst auch in den OP kann. :)

Vor einer Woche hab ich mir jetzt auch endlich meine Haare machen lassen. Dafür saß ich sieben Stunden auf dem Boden und zwei Frauen haben an meinen Haaren gearbeitet, aber die Arbeit hat sich gelohnt... :)

Nächste Woche beginnt unser Zwischenseminar in Nairobi/Kenia. Dort werden wir die vier anderen Freiwilligen aus Arusha und Kenia treffen.

Liebe Grüße
Natalie & Möhre
(Verfasser: Möhre)