Samstag, 24. Dezember 2011

Krankenhausgeschichten...

Etwas, das uns gezeigt hat, dass es tatsächlich einen Unterschied zw der deutschen und der tansanischen Kultur gibt: Wie bei unserer kleinen Christmasparty letzten Sonntag.
unsere Drillinge :)
Eingeladen haben wir ein Ehepaar, dass aus den Philipienen/USA kommt, die afrikanische Predigerfamilie und einen andere Afrikanischen Freund.
Der Afrikanische Freund ist gar nicht gekommen, die Frau vom Prediger ist nach zwei Stunden gekommen und hat gemeint, dass sie gedacht haben, dass wir es bei ihr  machen... Sie hat jetzt für 11 Leute essen gekocht und wartet auf uns. Wir haben uns sehr gewundert, wie man darauf kommt, dass wir uns bei ihr einladen und ein paar andere auch.
Es war ein sehr lustiger Abend... Eigentlich waren wir schon mit unserem Essen voll, da wir natürlich ziemlich viel gemacht haben, aber wir sind natürlich noch mit zu der Familie gegangen. :)
eins meiner Lieblingskinder :)


Wir waren schon lange nicht mehr so voll wie an diesem Abend, ich hab einen halben Chapati in meine Tasche gesteckt, und anschließend hatte 50%, von vier, Durchfall und die andere hälfte hat sich schlappgelacht...^^ :)

Diese Woche war unsere erste Woche auf Station war sehr spannend. Natalie ist auf der Frauen- und Kinderstation und ich bin auf der Männerstation, wir haben jedoch auch einige Kinder, da bei diesen die Väter dabei sind und sich um die Kinder kümmern.
Die Pflege wird hier komplet von den Angehörigen übernommen, einer ist immer dabei und schläft Nachts auch unter dem Bett.
Die meisten Patienten sind Unfälle mit Brüchen, Malaria ist eine andere häufige Erkrankung, die bei uns im Krankenhaus behandelt wird.
An einem Tag kam ein Junge, ca. sieben Jahre alt, er ist auf seinen Kopf gefallen und er war ganz schön demoliert und verschoben. Nach dem Röntgen hat sich aber herausgestellt das er keine Blutungen oder sonstige Dinge hat und so durfte er am nächsten Tag wieder heim.
Nicht jeder darf leider so schnell nach Hause, einige, die ein Bein gebrochen haben, müssen meist über ein Monat im Bett liegen. So auch drei "meiner" Kinder.

Eine andere Frau, die auch ein paar mal zu der morgendlichen Andacht kam, war Schwanger. Wir haben noch nie eine Frau gesehen, die so einen dicken Bauch hatte. Schnatterle hat schon zu ihr gemeint, dass sie bestimmt Zwillinge bekommt. Eines Morgends hat Schnatterle sich gewundert, warum auf der Wochenstation so viel los ist. Dann hat sie erfahren, dass diese Frau in der Nacht per Kaiserschnitt drei Babys bekommen hat. Ein Mädchen und zwei Jungs... :)
Kinder sind hier ein großer Segen und so war die Freude sehr groß, dass sie gleich drei bekommen hat... In Deutschland würde man die Hände über den Kopf schlagen und an die viele Arbeit denken.;-)

Eure Natalie und Möhre
(Verfasser: Möhre)

Freitag, 16. Dezember 2011

Überraschung

Hey ihr Lieben,

für alle, die es noch nicht wissen.
Am Montag Abend kam Dr. Rocero zu uns und hat uns unsere Arbeitserlaubnisse gebracht. Eigentlich wollten wir mit den Unterlagen, die wir vor kurzem nach Dar es Salam geschickt haben, nur unser Volunteer Visum beantragen, damit wir hier in Tansania blieiben können. Aber jetzt können wir mit diesem Visum endlich im Krankenhaus beginnen.
Gestern war unser erster Arbeitstag und er war echt toll. Natalie hat jetzt erstmal auf der Frauenstation begonnen und ich auf der Männerstation.
Schnatterle hat dann an dem Vormittag auch schon ihr erstes Kind zur Welt gebracht. :)

Das nächste mal schreiben wir wieder mehr.

Eure Natalie und Möhre
(Verfasser: Möhre)

http://www.youtube.com/user/MoehreAndi

Montag, 12. Dezember 2011

Es ist vollbracht...

„Es ist vollbracht, die Schnatterle hat ihre Haare gemacht“ (Zitat von Möhre)
Ja, ein großer Wunsch wurde wahr :-)
Am Sonntagmorgen sind Möhre und ich sehr früh aufgestanden um nach Kigoma zu fahren mit dem Ziel: eine afrikanische Frisur.
Die erste Strähne
Alle, die diesen Wunsch auch haben sei gesagt: 1. Sehr schmerzhaft 2. Man braucht sehr sehr viel Zeit….ABER es lohnt sich!!! Ist vielleicht vergleichbar mit einer Geburt;-) wenn man das Erebnis (Baby oder eben die Haare)sieht, hat man alle Schmerzen vergessen. 6 Stunden lang hatte es gedauert, das war ein echtes Erlebnis!
Beim Mittagessen


Der Höhepunkt war das gemeinsame Essen. Wir waren 10 Frauen in dem Haar Salon, alle wurden zum Essen eingeladen. Ugali, Fisch und Bohnen wurden extra für uns gekocht. Wir saßen alle auf dem Boden, in mitten den Haarbüscheln. Ich wunderte mich, dass keiner mit dem Essen anfing, bis mir dann erklärt wurde, dass ich beten solle, quasi als Ehrengast. Das war das erste Mal, dass Möhre und ich ganz traditionell in der Öffentlichkeit mit der rechten Hand, alle aus einer Schüssel gegessen hatten. Und ich glaube wir haben die Feuerprobe bestanden ;-) Auf alle Fälle haben wir neue Freunde gewonnen! Eigentlich wollten wir nur eine afrikanische Frisur und bekamen, leckeres Essen und neue Freunde gratis dazu :-)
 Liebe GrüßeMöhre & Natalie
(Verfasser: Natalie)

Es dauert noch ein bißchen

Kurz vor Schluss
Es ist vollbracht :)


Sonntag, 11. Dezember 2011

Wir brauchen eure Hilfe

Hey ihr Lieben

Ich hoffe, es geht euch auch so gut wie uns und ihr genießt den Schnee... Vor kurzem hab ich nachts geträumt, dass es hier bei uns im Heri Hospital auch schneien würde... :) Aber das war nur ein Traum.

Seid einigen Tagen kommen immer mehr Menschen zu uns und fragen nach Geld.
Die meisten wollen es für das Schulgeld ihrer Kinder.
Hier in der Umgebung gibt es Schulen für die unteren Klassen. Aber wenn es dann weiter gehen soll, müssen die Eltern viel Geld aufbringen, damit sie ihre Kinder in Internate schicken können.
Diese weiterführenden Schulen sind aber sehr wichtig um später bessere Berufschancen zu haben
Wir vier Freiwilligen möchten gerne Familien unterstützen, in denen nur ein Elternteil arbeitet und die nicht genügend Geld für das Schulgeld aufbringen können.

Der Vater, einer solchen Familie, ist ein guter Freund von uns. Als wir das erste mal zu Heri Hospital gefahren sind, hat er uns auf der Hälfte der Strecke abgeholt.
Neema mit ihren vier Kindern
Vor ein paar Tagen kam er auf uns zu und hat uns um 200 000 Schilling gebeten, damit er die Schulbücher von seinem Sohn bezahlen kann. Das sind umgerechnet knapp 100€. Er hatte das Geld schon angespart, aber dann ist seine Schwiegermutter gestorben und seine Frau hat das Geld gebraucht um die Beerdigung zu bezahlen.

Eine weitere tragische Geschichte ist von einer Frau mit Namen Neema, die oben im Dorf wohnt. Neema ist 26 Jahre alt, hat vier Kinder und ihr Mann hat sie verlassen. Das Haus, in dem sie wohnen ist nur gemietet und einen Garten, in dem sie etwas anpflanzen kann, hat sie nicht.

Ein Ehepaar aus Australien, das hier im Heri Hospital gearbeitet hat aber vor kurzem wieder gegangen ist, hat ihr eine Nähmaschine gekauft. Außerdem haben sie ihr einen Nähmaschinen-Kurs für drei Monate bezahlt.
Schlafbereich

Uns hat Neema, mit Hilfe einer Frau, die Englisch kann, nun einen Brief geschrieben und gefragt, ob wir ihr eine Nähmaschine kaufen können. Wie sich herausgestellt hat, hat sie aus lauter Verzweiflung, weil sie weder etwas zu essen hat noch die Miete bezahlen konnte, die Nähmaschine verkauft. Mit dem Geld hat sie dann ein Fahrrad gekauft, dass sie nun vermietet. So hat sie wenigstens ein kleines Einkommen um die Miete zu bezahlen.

Damit sie etwas zu essen kaufen kann, hat sie die ganze Kleidung ihrer Kinder verkauft.
Einen Stuhl, Tisch oder Bett kann man bei ihr im Haus auch nicht finden.
Heute haben wir uns dann entschlossen, auf dem Markt Reis, Ugali, Bohnen, Tomaten, Ananas und Bananen für sie zu kaufen, damit sie wenigstens für die nächsten Tage etwas hat und die Kinder nicht hungern müssen. Außerdem haben wir auch etwas Kleidung und Schuhe gekauft. Für alles haben wir etwa 40 000 Schilling bezahlt (nicht mal 20€).
So kann es aber bei ihr nicht weiter gehen. Deshalb haben wir ihr die Aufgabe geben, zu überlegen was sie gerne machen möchte um Geld zu verdienen und wie wir ihr am besten helfen können. Ein Idee wäre, dass wir ihr Ziegen und Hühner kaufen, die sie dann später auf dem Markt verkaufen könnte.

unsere Einkäufe
Wie ihr seht, herrscht hier oft große Not und wir möchten den Menschen gerne helfen, damit sie ihre Kinder auf gute Schulen schicken können oder damit sie überhaupt überleben können.
Gerade in Deutschland in der Adventszeit geht es uns gut, wir gehen auf den Weihnachtsmarkt und kaufen viele Geschenke für unsere Lieben, damit sie sich an Weihnachten darüber freuen. Diese Menschen hier in Afrika brauchen nicht viele Geschenke um sich zu freuen. Sie freuen sich, wenn sie überleben können und jeden Tag etwas zum Essen haben.

Aus diesem Grund möchte ich euch bitten, uns etwas Geld zu spenden, damit wir den Menschen hier helfen können. Wir selbst haben dieses Geld nicht und deswegen würden wir uns sehr freuen, wenn ihr etwas geben würdet.

Eure
Möhre

Wer gerne etwas spenden möchte, kann sich bei mir per mail melden. moehremiriam@web.de

Montag, 5. Dezember 2011

Pole sana

Hallo ihr Lieben,

Pole sana (Entschuldigung), dass wir so lang nichts mehr geschrieben haben, aber es gibt nicht viel neues.
Wir haben jetzt unser Volunteer Visum und das bedeutet, dass wir jetzt da bleiben dürfen. Mit unserer Arbeitserlaubnis für das Krankenhaus wird wohl noch eine Weile dauern...

Die Arbeit am Container beenden wir so langsam. Schnatterle ist jetzt am zählen und ich muss meine Instrumente noch alle sortieren und dann bin ich auch fast fertig... :)
Schnatterle beim Haare waschen
Aber dafür kam vor kurzem der neue Container aus Dänemark....... Da gehts dann auch bald dran. :) Freude kommt in uns auf, wenn wir daran denken. :P

Die Bücherrei, die die zwei anderen Mädels machen, ist auch bald fertig, sie brauchen nur noch mal einige Karten für die Bücher, dann gehts dort auch an die Eröffnung.

Mama Carol (das Ehepaar aus Australien) ist wieder zurück geflogen, nach 17 Monaten im Heri Hospital.
Sie hat uns schon ein paar sms geschrieben, dass sie die Kinder hier sehr vermisst und am liebsten wieder kommen möchte. :)
Von ihr haben wir dann auch einige Sachen geerbt, wie die ganzen Bücher und Bastelsachen für die Kinder (Naja, am meisten hat bis jetzt Natalie gebastelt...;) ) und meine heiß geliebte Nähmaschine.... :) Zur Zeit nähe ich eine Tasche, aber ich hab es doch tatsächlich hin bekommen, schon zwei Nähnadeln zu zerbrechen und jetzt muss ich warten, bis wir wieder nach Kigoma fahren und ich neue kaufen kann... :)

Natalie und ich sind grad dabei, unseren Urlaub zu planen, oder zumindest, wie wir nach Arusha kommen.
Sarah und Madeleine wollten vor ein oder zwei Wochen in eine Stadt fahren, die am Viktoria See ist, sie sind aber leider nicht bis dorthin gekommen, weil die Straßen so schlecht waren und für den ersten Abschnitt, der eigentlich 1-1,5 Stunden dauert, haben sie 6 Stunden gebraucht. Als wir zusätzlich gehört haben, dass um Weihnachten gerne die Busse überfallen werden, haben wir beschlossen, die 2-3 Tage mit dem Zug nach Dar es Salaam zu fahren und von dort mit dem Bus nach Arusha.
Eigentlich wollten wir ja die zwei Nächte, während der Zugfahrt, in der dritten Klasse verbringen, aber nun haben wir doch beschlossen, in der ersten Klasse zu fahren, in der es pro Kabine zwei Betten gibt... Mal schauen, wie viele in einer Kabine sind...^^ Bestimmt keine zwei... :)
Unsere Kinder
Wir werden euch davon sicher berichten.

Am Heilig Abend werden wir dann in Dar es Salaam ankommen und dort für ein paar Tage bleiben. Spätestens Dienstags oder Mittwochs geht es nach Arusha weiter und Donnerstags sehen wir dann endlich unsere Männer wieder... :) Darauf freuen wir uns schon sehr und zählen die Tage und Wochen bis dahin.

Weihnachten in Deutschland vermissen wir schon ganz schön, die schönen Weihnachtsmärkte und danach heim zu kommen und mit einem dicken Pulli und einer Tasse heißen Tee an der Heizung zu sitzen und das Wetter zu beobachten...
Letzte Nacht habe ich geträumt, dass hier bei uns im Heri ein bisschen Schnee liegt... :)

Liebe Grüße
Natalie & Möhre
(Verfasser: Möhre)

Sonntag, 30. Oktober 2011

Unsere Stadt




Hallöchen ihr Lieben,

heute sind wir zwei mal wieder in Kigoma.
Stromversorgung in Kigoma
Kigoma ist eine kleine Stadt, direkt am Tanganyika See, außerdem ist sie mit dem Bahnhofsgebäude, der deutschen Kolonialzeit, der Endpunkt der Eisenbahnlinie.
Vom Heri (Heri heißt Glück) Hospital geht es erst mal zwanzig Minuten den Berg hoch in Richtung Monalina. Meistens stehen dann auf der Straße in Richtung Kigoma, ein oder zwei Fahrzeuge, entweder ein normales Taxi oder ein Daladala. Es werden dann immer so viele Leute in eine Auto reingestopft, wie geht, einmal saßen wir zu acht in einem Taxi. Ich saß mit einem Mann zusammen auf dem Beifahrersitz, Natalie und drei anderen Frauen auf der Rückbank und auf dem Schoß ein Kind.
Nach Kigoma kostet es 4000 Schilling (ungefähr 1,70€) und der Rückweg 5000 Schilling (2,20€).
Die Fahrt nach Kigoma zur Busstation dauert ungefähr eine Stunde, von dort nehmen wir uns meistens noch ein Taxi, dass uns in die Stadt rein fährt, zu Fuß dauert es ungefähr eine halbe Stunde.
Deichmann
Meistens sind wir dann im Internet, gehen auf den Markt, schauen nach Stoffen und kaufen Lebensmittel ein. Oft gehen wir zum Mittagessen in ein Restaurant, dabei haben wir auch die besten Mandasis gefunden.
Gegen fünf geht es dann wieder heim, so dass wir nicht im Dunkeln wieder ankommen.
Eure Natalie und Möhre
Verfasser: Möhre


als wir mit Mama Carol in Kasulu waren
klein Mediamarkt


mein Afrikanisches Sabbatoutfit


Sonntag, 16. Oktober 2011

Watoto day

Halli Hallöchen,

letzten Sonntag hatten wir einen Watoto (Kinder) Tag. Dafür haben wir Mama Carol schon Tage und Wochen vorher geholfen. Zusammen haben wir Motive aus Moosgummi ausgeschnitten, sie bemalt, Bleistifte angespitzt, Wolle zusammengebunden und noch einige andere Dinge.
Am Sonntag morgen haben wir uns um sieben getroffen zum Aufbauen und vorbereiten. Das Wetter sah sehr gut aus und deswegen haben die Männer mit Bambusrohren ein Sonnenschutz gebaut und haben Bänke gebracht. Wir Mädels haben die Bühne dekoriert und haben die Fahnen fertig gemacht zum aufhängen.
Währenddessen haben die Kinder es ausgenützt, dass sie mit unseren Digicams fotografieren dürfen. :)
Um halb zehn ging es dann los. Nacheinander sind die Pfadfinder und Adventurers von drei verschiedenen Gemeinden einmarschiert. Insgesamt waren wir wohl fast 200 Leute.
Nach der Begrüßung und den Fahnen hissen wurde die Nationalhymne gesungen und ein weiteres Lied. Anschließend hat jede Gruppe etwas vormarschiert. Einige Filme haben wir auch gemacht und wenn es klappt, werden wir vielleicht ein paar in Youtube hochladen. :)
Wenn man in Deutschland marschieren würde, denken alle, man spinnt. Aber hier in Tansania ist es ganz normal, die Menschen sind stolz, wenn sie eine Uniform tragen dürfen.
Danach gab es eine Rede von Dr. Rocero und anschließend gab es Mittagessen für die Kinder. Es gab Mandasi (so was ähnliches wie Berliner, nur ohne Marmelade), Bananen, Kekse und Erdnüsse.
Nach dem Mittagessen gingen die verschiedenen Workshops los. Man konnte eine Puppe aus Wolle basteln, eine Blume ins Gesicht malen lassen, Dosen werfen, Luftballons, eine kleine Schachtel basteln und noch einige Dinge. Außerdem wurde noch ein kleines Fußballspiel durchgeführt.
Um halb fünf haben wir dann langsam eingepackt und für alle Kinder gab es noch einen Bleistift mit einem Stern, Schmetterling oder Smily.
Nach einem anstrengendem, aber vor allem auch schönem Tag, waren wir froh, wieder nach Hause zu können. :)

Eure Natalie und Möhre
Verfasser: Möhre

Dienstag, 4. Oktober 2011

Die Kultur...

Mzungu, Mzungu!! (Europäer)
So schreit es immer hinter uns, wenn wir auf den Markt laufen. Meistens sind es die kleinen Kinder, die hinter uns herlaufen, „Mzungu" schreien und Pipi (Süßigkeiten) oder Geld haben wollen. Aber manchmal sind es auch Männer, die es sagen und hinter uns herschauen, die meisten Männer möchte dann gleich unser Handynummer haben und lassen fast nicht ab davon .
Die Mamas bringen ihren kleinen Kindern, die uns mit großen Augen anschauen, bei, dass wir die Mzungus sind. ;-)
Wir bringen unseren Kindern doch auch nicht bei, dass sie in Deutschland immer zu den Afrikanern „Schwarzer" hinterher schreien sollen. ;-)
Es ist fast so, wie bei uns im Zoo, da zusätzlich viel über uns gekichert und gelacht wird. Weswegen sie über uns lachen, haben wir noch nicht rausbekommen
Oft werden wir auch gefragt, woher wir kommen und welche Unterschiede es zwischen Deutschland und Tansania gibt. Was sollen wir sagen?? Es ist so ziemlich alles anders. Die Menschen, die Kultur, das Essen, die Natur, der Geruch, die Hygiene, die Technik, die Straßenordnung, die Lebensmittelläden (es gibt meistens nur solche Läden mit einer Theke und man muss dem Verkäufer sagen, was man haben möchte), die Müllentsorgung (hier hat jedes Haus ein Loch, indem der Müll rein kommt und wenn er voll wird, wird er einfach verbrannt) und viele andere Dinge.
Die Menschen denken immer, dass wir Reich wären. Ja, hier in Afrika sind wir reich, weil die Lebensmittel, zumindest die, die es hier gibt und nicht die Sachen aus Europa, wie Klopapier (eine Pack Klopapier mit zehn Rollen kostet hier ungefähr vier Euro) und Nudeln, viel billiger sind. Manchmal haben wir schon für nicht mal 50 Cent vier Ananas bekommen oder für 15 Cent bekommt man zehn kleine Bananen. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass wir nicht übers Ohr gehauen werden... :)
Die Menschen hier sind ziemlich arm. Meistens wohnen sie in Lehmhäusern, dass mit Bambusrohren zusammen gehalten wird. Als Dach haben sie meistens ein Wellblech. Viele Klamotten haben sie sicher aus unseren Altkleidersammlungen, weil oft haben wir schon junge Männer gesehen, die ein T-Shirt an hatten auf dem z.B. „Gasthaus Wagner" oder „Ich liebe Norma" steht.
Es gibt hier auch keine Straßenordnung. Meistens fahren sie so, wie sie wollen.
Die Autofahrer hupen immer, sobald sie eine Menschenmenge am Straßenrand sehen. Einmal stand auch ein Mann mitten auf der Straßen und hat auf dem Mittelstreifen gepinkelt und wir sind dran vorbei gefahren. ;-)
Die Menschen hier können keine Gefahr einschätzen. Sehr oft sehen wir Pigipigis (Motoroller) auf denen drei Personen sitzen, Menschen sitzen auf Dach von LKWs, bei den meisten Auto denkt man, dass sie gleich auseinander brechen, oder sie laufen mitten auf der Straßen und gehen nicht zu Seite, wenn ein Auto kommt, deshalb wunder ich mich nicht, dass die meisten Männern im Krankenhaus wegen einem Unfall kommen.
Trotz allem sind die Menschen hier sehr gastfreundlich und wir fühlen uns hier wohl. :)
Ich hoffe, dass ihr einen kleinen Einblick in die Kultur bekommen habt.
Eure
Natalie und Möhre
Verfasser: Möhre

Mittwoch, 28. September 2011

Unsere Arbeit...

Halli Hallo,

Seit Montag arbeiten wir nun, da unsere Arbeitserlaubnis jetzt noch vier Wochen dauert, dürfen wir in der Zwischenzeit zwei Container aufräumen, die von verschiedenen Krankenhäusern gespendet wurden. Unsere zwei Vorgänger, die letztes Jahr im Heri Hospital gearbeitet haben, haben damit schon angefangen und einiges sortiert.
Es gibt dort viele verschiedenen Dinge, manche Materialien können gar nicht von dem Krankenhaus verwendet werden, weil sie diese Maschinen nicht haben, zum Beispiel Materialien für einen Herzkatheter, Filter für die Beatmung und noch einige andere Dinge.
Wir haben sehr viele Spritzen gefunden und auch einige AP Beutel (die werden bei einem künstlichen Darmausgang verwendet), viele Einlagen, Verbandsmaterialien, Operationssets für Kaiserschnitte, Tücher zum Sterilisieren, Katheterbeutel und noch einige andere Sachen.
Außerdem gibt es zusätzlich noch einen Balkon, der auch mit vielen Kisten voll ist.
Wir hoffen aber, dass wir bis Freitag das Meiste geschafft haben. :) Mal schaun, was wir dann für Arbeit bekommen... :)
Euch interessiert bestimmt, wie es bei uns mit dem Wasser und dem Strom ist.
Jeden zweiten Abend haben wir auf alle Fälle Strom, tagsüber haben wir öfters mal für ein paar Stunden, wenn gerade der Stromgenerator für eine Operation läuft.
Fließend Wasser haben wir auch nicht immer, wir hatten jetzt zwei Tage kein Wasser, außer aus dem Hahn von der Badewanne kam ein bisschen. Für solche Fälle, dass wir kein Wasser haben, gibt es neben unserm Haus ein Auffangbehälter für Regenwasser, dass wir dann benutzen. :)
Anscheinend haben wir aber nach der Regenzeit (im November) jeden Tag Strom und Wasser... Wir werden es sehen. :)
An das Leben kann man sich aber sehr schnell gewöhnen. :)

Tutaonana (Bis dann) Eure
Natalie und Möhre
(Verfasserin Möhre)

Freitag, 23. September 2011

Endlich angekommen!!

Geschrieben am Donnerstag, den 22.9.11

Karibu Mzungu! (Willkommen Weiße)

Ahsante! (Danke)

Nach einer zweitägigen, staubigen und anstrengender Busfahrt, sind wir seit Dienstag Abend nun endlich im Heri Adventist Hospital angekommen.
Das Krankenhaus liegt eine Stunde von der nächsten Stadt, Kigoma entfernt. Wir sind hier mitten in der Pampa in den Bergen, die Landschaft ist hier wunderschön und auch viel grüner, als in Arusha.
In unserem Haus wohnt, außer uns vier, noch eine andere Freiwillige, die aus Äthiopien kommt und für zwei Jahre im OP arbeitet.

Am Mittwoch haben wir unsere Zimmer geputzt, Schränke ausgewischt, Wäsche gewaschen, unsere Sachen eingeräumt, Bilder aufgehangen und uns häuslich eingerichtet.
Außerdem bekamen wir Besuch von Mama Rosero (die Frau von dem Leiter des Krankenhauses), sie kommen ursprünglich aus den Philippinen, sind im Amerika aufgewachsen und sind jetzt schon des zweite mal für einige Jahre im Heri Hospital. Sie hat uns einige Dinge erklärt und unter anderem auch, dass wir eigentlich keine Hosen anziehen sollen, sondern nur Röcke, die über die Knie gehen.
Weil es eigentlich Trockenzeit ist, haben wir nicht den ganzen Tag Strom. Sobald wir Strom haben, schließen wir gleich unser Handy und Laptop an. :)
Fließend Wasser haben wir auch nicht immer, da es Probleme mit dem Wasser gibt, aber neben dem Haus haben wir ein Wasserbehälter, in dem das Regenwasser gesammelt wird, dass wir dann für unsere Klospülung, Wäsche waschen und Kochen benützen. Zum Trinken müssen wir das Wasser entweder abkochen oder mit Chemikalien behandeln.

Heute morgen haben wir erst mal Madeleine zum Geburtstag gratuliert, danach gab es ein leckeres Frühstück. Um Acht ging es dann zur Morgenandacht, die auf Englisch und Kiswahili ist. Nach der Andacht wurden wir vier Freiwilligen vorgestellt. Danach hatten wir eine Führung von Pflegeleitung durch das Krankenhaus und die verschiedenen anderen Gebäude.

Zum ca. 25 Minuten entfernten Markt werden wir heute Nachmittag laufen, unsere Mitbewohnerin und eine Ärztin aus Dänemark (die für drei Monaten hier ist) werden uns dabei begleiten.

Natalie und ich dürfen erst in drei Wochen angefangen mit Arbeiten, weil unser Arbeitserlaubnis noch so lange dauert, unsere Physiotherapeutin und Erogtherapeutin werden am Montag beginnen.
Doktor Rosero hat aber schon angedeutet, dass er genügend Aufgaben für uns hat. :)

Nun sind wir dabei unser Kiswahili zu verbessern, damit wir uns mit den Patienten, Angehörigen und Ärzten verständigen können. :)

Kwa Heri (auf Wiedersehen)
Eure Natalie und Möhre
Verfasser: Möhre

Donnerstag, 15. September 2011

Nach einem Halben Monat Afrika....

Habari,

Habari za asubuhi? (Was gibt es heute morgen Neues?)
Habari za safari? (Was macht die Reise?)
Habari za nyumbani? (Was gibt es Neues zu Hause?)
Habari za watoto? (Wie geht es den Kindern?)

Nzuri. (gut)

Das ist das normale Begrüßungsritual, dass in Tansania einen hohen Stellenwert hat, ohne dies beginnt man kein Gespräch. Man sagt nicht nur eine dieser Begrüßungsfloskeln, sondern alle die einem einfallen (kann manchmal etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen ;-) ) Das ist Afrika!!!

Der halbe September ist nun schon vorbei, wir haben schon einiges gesehen, aber wir freuen uns jetzt auch sehr darauf, endlich zu unserm Krankenhaus zu fahren, dass in der Nähe von Kigoma liegt.
Bis jetzt sind wir noch eine halbe Stunde von Arusha entfernt.Und Arusha ist 14 Stunden von unserem Ziel entfernt.

Gestern haben wir eine kleine Safari gemacht. Um sechs Uhr morgens ging es los, wir sind zu siebt plus Fahrer, aufgebrochen. Die Fahrt, teilweise auch durch das Massai Land, zum Tarangire National Park dauerte über zwei Stunden.
Als wir dann endlich ankamen, haben uns die Affen begrüßt. :) Es gab viele Tiere zu sehen, Giraffen, Zebras, Gnus, Erdmännchen, ein paar Löwen, Elefanten, blaue Vögel, Antilopen, Geier, sogar einen Gepard und einige andere Tiere. Als wir an dem Bächlein entlang gefahren sind, haben wir auch eine Elefantengruppe getroffen. Wir standen mit unserem Auto nur einige Meter von ihnen entfernt und haben ihr Größe und Stärke sehen können, aber trotzdem sind sie, wie in Zeitlupe, gelaufen.
Zum Mittagessen sind wir zu einer Stelle gefahren, von der wir einen schönen Blick über das Tal sahen. Die Affen sind dort überall herum gesprungen und als wir dann mit unserem Essen am Tisch saßen, kam auf einmal ein kleiner Affe und hat sich, mit einer Geschwindigkeit, einen Muffin geschnappt und ist damit auf und davon. Wir sind ziemlich erschrocken.
Danach sind wir nochmals eine Weile im Park herum gefahren, dabei haben wir nochmals viele Zebras und Gnus gesehen, die in Massen zusammen unterwegs waren. Teilweise waren sie auch nur drei Meter von uns entfernt oder sind vor dem Auto über den Weg gesprungen, es war faszinierend.
Wir haben viel sehen und lernen können, wie groß und vielfältig unser Gott ist, wie er die Natur und die Tiere erschaffen hat, mit vielen schönen Details und Liebe.

Heute (am Donnerstag) haben wir noch einen ruhigen Tag, dann ab Freitag machen wir eine dreitägige Tour zum Kilimandscharo. Darauf sind wir nun schon sehr gespannt und werden euch davon sicher berichten.
Sonntags werden wir dann wieder zu unserer Lodge kommen, am Montag Morgen werden wir um fünf Uhr nach Kigoma aufbrechen. Und wir hoffen, dass wir dort einige schöne Monate verbringen können, auch wenn wir dort nur ab und zu Internet haben und euch wohl weniger schreiben können.;-) ja, ja das liebe Internet ;-)

Eure Natalie und Möhre

Massai Häuser

Gepard
Verfasser: Möhre

Mittwoch, 7. September 2011

Nach einer Woche Afrika

Hujambo mzungi,

letzten Mittwoch Abend nach über zwölf Stunden Flug, sind wir gut in Tansania am Flughafen Kilimandscharo angekommen. Dort wurden wir sechs ADRA Freiwillige von unserem Mentor, seiner Frau und einem Kollegen abgeholt. Zwei Mädels wurden zum Babyheim gebracht, da sie dort ein Jahr arbeiten. Wir anderen drei wurden in eine Lodge gebracht, die nur ca. 1 km von dem Babyheim entfernt ist.
Mit unserem Mentor sind wir am Donnerstag und Freitag in die 20 Kilometer entfernte Stadt Arusha gefahren. Dort haben wir einige wichtige Dinge erledigt, wie Geld abgehoben, Handykarte besorgen, Wasser gekauft, uns erkundigen, wie wir weiter nach Kigoma kommen und wo wir einen Sprachkurs machen können.
Den Sabbat haben wir zu sechst mit einem kleinen Haus-Gottesdienst gefeiert und am Sonntag haben wir Lilis Geburtstag gefeiert, mit leckerem afrikanischen Schokokuchen (afrikanische Backmischung)
Seit Montag sind wir wieder Schüler und gehen jeden Morgen um 08:30 Uhr in die Sprachschule, die gleich neben dem Babyheim ist. Dort lernen wir fleißig Suaheli, damit wir uns später im Krankenhaus mit den Patienten und Angehörigen verständigen können. Wir haben eine Woche lang Suaheli Power Kurs, in der wir die Grundlagen Grammatik und wichtige Grundvokabeln lernen.

Gestern haben wir erfahren, dass es wahrscheinlich bis Ende September dauert, bis wir unsere Arbeitserlaubnis bekommen, vorher dürfen wir nicht anfangen zu Arbeiten. Deshalb machen wir wahrscheinlich nächste Woche eine kleine Tour zum Kilimandscharo, damit wir auch noch ein bisschen was sehen, bevor wir uns zum Heri Hospital begeben. Mit dem Bus werden wir zwei Tage bis nach Kigoma brauchen und dann nochmal zwei Stunden bis zum Heri Hospital. Wir freuen uns aber jetzt schon, endlich unsere Sachen auszupacken und uns einrichten zu können.

Tutaonana (bis bald)
Eure
Möhre und Natalie

Dienstag, 6. September 2011

Die Landschaft um Arusha

Halli Hallo,
Wir zeigen euch ein paar Bilder von der Natur, Text kommt später. :)
Das ist der Mount Meru.




erste Tier für Andi

Bananenbäume

Afrikanische Waschstraße

Mittwoch, 31. August 2011

Bilder von Stuttgart nach Amsterdam




So und jetzt gehts gleich weiter zum Kilimandscharo. Wir werden sehn, wann wir das nächste mal Internet haben. :)
Eure Natalie und Möhre

Sonntag, 28. August 2011

Nur noch wenige Tage

Halli Hallo
in drei Tagen sitzen wir zu sechst im Flugzeug und fliegen zum Kilimandscharo/Arusha. Dort bleiben zwei von unseren Mitreiserinnen, da sie hier für ein Jahr in einem Babyheim arbeiten. In Arusha werden wir wahrscheinlich auch ein paar Tage bleiben, bis wir weiter nach Kigoma fahren.

In den letzten zwei Wochen waren wir in Darmstadt und hatten dort ein Vorbereitungsseminar. Wir haben viele verschiedene Workshops und Vorträge gehabt, wie Gesundheitsvorsorge, Sicherheit, Pädagogik, Fundraising, Fotoworkshop, Okkultismus und viele andere interesanten Themen mehr. Außerdem haben wir auch Ausflüge unternommen und waren im Circus Waldoni, Stimme der Hoffnung (ein Medienzentrum) und bei ADRA. Insgesamt sind wir 18 Freiwillige, die nach Argentinien, Costa Rica, Mexiko, Kenia, Nepal, Moldawien und Tansania gehn und in dort in verschiedenen Einrichtungen arbeiten.
Während des Workshops in Darmstat kamen Ende der ersten Woche die Rückkehrer vom letzten Jahr und wir konnten ihnen unsere ganzen Fragen stellen. Sie haben uns viel erzählt und Bilder gezeigt, so dass wir jetzt sehr gespannt sind auf unser Jahr.

Nun heisst es packen und Abschied nehmen. Wir freuen uns sehr auf das kommende Jahr, indem wir viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln können.

Eure Natalie und Möhre

Sonntag, 3. Juli 2011

Auf nach Afrika!

Hallo Hallo, 
am 31. August 2011 um 5:00 Uhr am Flughafen in Stuttgart ist es soweit: Wir fliegen nach Tansania.
Das "Heri Hospital" ist unser Ziel. Dort werden wir ein Jahr lang mitarbeiten.

Wir möchten Euch mit diesem Blog die Möglichkeit geben, uns ein bisschen in diesem Jahr zu begleiten. Unsere Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse werden wir hier dokumentieren ... und ihr dürft gerne kommentieren ;-)

Also, auf in ein Jahr voller neuer Eindrücke :-) Wir freuen uns drauf!

Eure Miriam (Möhre) und Natalie (Schnatterle, Schnattchen)